Roséwein hat neben Rot- und Weißwein mittlerweile seinen festen Platz in der Weinlandschaft gefunden und ist daraus nicht mehr wegzudenken. Die Weinart war lange Zeit weniger populär, hat sich aber in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut.
Roséwein ist also mehr als nur eine Sommermode – taucht mit uns in die faszinierende Welt dieser vielseitigen Weinsorte ein und lasst euch von ihrem Charme überraschen!
Roséwein – Herstellung
Anders als so manch eine:r denkt, ist Rosé tatsächlich keine Mischung aus Rot- und Weißwein, sondern wird lediglich aus roten bzw. blauen Trauben hergestellt.
Man geht davon aus, dass die Herkunft von Rosé ursprünglich in Frankreich liegt und die Winzer:innen dort ihre Restbestände roter Trauben dazu verwendeten, Weine für den Eigenbedarf zu keltern. Statt Rotwein daraus herzustellen, wurden die Trauben direkt gepresst und weiterverarbeitet.
Aber worin liegt dann der Unterschied von Rosé zu Rotwein? Entscheidend für die Beantwortung der Frage ist, dass die Trauben viel früher gekeltert (also gepresst) werden, als dies bei der Rotwein-Herstellung der Fall ist. Würde der:die Winzer:in Rotwein herstellen wollen, so werden die Trauben zunächst nur angequetscht und im Anschluss daran die alkoholische Gärung eingeleitet. Die Beerenhäute bleiben zwei bis drei Wochen in der Mischung und der darin enthaltene rote Farbstoff löst sich in der Flüssigkeit.
Bei der Herstellung von Roséwein haben die Schalen der Trauben nur einige Stunden Kontakt mit der Flüssigkeit und dementsprechend löst sich weitaus weniger Farbstoff – der Wein bekommt so seine namensgebende rosa Farbe.
Rosé Wein - Tipps und Tricks für das richtige Genusserlebnis
Auch bei Roséwein gibt es einige Dinge, die es zu beachten lohnt, um den vollen Geschmack aus dem guten Tropfen herauszuholen:
Trinktemperatur von Roséwein
Die Trinktemperatur von Rosé ist ein wichtiger Faktor, der maßgeblich zum Geschmackserlebnis beitragen kann. Generell gilt, dass Roséwein gekühlt serviert werden sollte, um dessen fruchtige Aromen und die frischen Eigenschaften hervorzuheben. Die optimale Temperatur hängt jedoch auch von der Art des Weins ab, da verschiedene Roséweine unterschiedliche Geschmacksprofile und Strukturen aufweisen können:
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Leichter, frischer Rosé → 8 – 10 °C
Leichte und spritzige Roséweine wie z.B. solche aus der Provence werden besser kühler getrunken. -
Kräftiger Roséwein → 10 – 12 °C
Körperreicher und komplexer Rosé wie z.B. spanischer Rosado können bei etwas höheren Temperaturen serviert werden. So kommt die Vielschichtigkeit des Weins besser zur Geltung.
Rosé Weingläser für vollen Geschmack
Die Wahl eines geeigneten Weinglases ist ebenso eine Einflussgröße auf das Geschmackserlebnis von Rosé. Für den Alltag ist es jedoch ausreichend, ein Weißweinglas zur Hand zu haben.
Ein Rosé-Weinglas ist etwas kleiner und weniger bauchig als eines für Rotwein, aber noch nicht so schmal wie eines für Weißwein. Die runde Form betont die Aromen des Roséweins und hebt subtile Nuancen hervor. Die Öffnung des Glases hingegen sollte wieder schmaler sein. Diese Form begünstig, dass sich das Bouquet (der Geruch) des Weins besser konzentrieren kann und somit für den:die Konsument:in intensiver wahrnehmbar ist.
Haltbarkeit von Rosé & die richtige Lagerung
Roséwein ist nach dem Öffnen durchaus noch ein paar Tage haltbar. Ist die Flasche also einmal geöffnet und wurde nicht geleert, so kann dieser im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bei der Haltbarkeit von Roséwein gelten die gleichen Regeln wie bei Weißwein: Die Flasche sollte gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Je voller sie ist, desto weniger reagiert der Wein mit Sauerstoff und die Aromen bleiben länger erhalten.
Anders als viele Rotweine und einige Weißweine, die sich mehrere Jahre lagern lassen, ist die Haltbarkeit von Roséwein auf zwei bis drei Jahre begrenzt. Bestenfalls konsumiert man den Wein zeitnah nach dem Kauf, dann schmeckt dieser in der Regel am besten. Wer ihn sich doch für einen besonderen Moment aufsparen möchte, sollte bei der Lagerung auf eine kühle und trockene Umgebung achten und die Temperatur sollte nach Möglichkeit zwischen 10 bis 15 Grad liegen.
Welches Essen zu Rosé Wein?
Bei jeglicher Art von Wein kommt immer wieder die Frage auf, was dazu gegessen werden sollen. Welche Speisen passen also gut zu Roséwein? So wie der Rosé besonders gut in die wärmere Jahreszeit passt, so harmoniert er auch mit der saisonal typischen Küche. Zu leichteren Gerichten wie frischen Salaten, Grillgemüse, Fisch & Meeresfrüchten sowie Tapas oder Antipasti lassen sich hervorragend klassisch frisch-fruchtigen Rosé-Weine reichen.
Aber auch bei einigen pikanteren Gerichten darf gern mal zu Rosé gegriffen werden. Pikante oder scharfe Gerichte wie beispielsweise aus der indischen Küche vertragen sich äußerst gut mit halbtrockenen Roséweinen. Die Süße aus dem Wein ist dabei die perfekte Gegenspielerin zur Schärfe des Essens.
Für den kleinen Hunger zwischendurch beim Terrassen-Rosé am lauen Sommerabend können wir außerdem milde Käsesorten empfehlen: Ein sahniger Camembert oder möglichst junger Gouda eignen sich bestens dazu. Unser Tipp zum Provence-Rosé: dezenter Ziegenkäse mit Honig karamellisiert und etwas Rosmarin.
Wer Wein zum Kochen verwenden möchte, sollte auf Roséwein als Zutat lieber verzichten. Besser dazu geeignet sind Weiß- oder Rotweine.
Kalorien von Roséwein
Rosé-Liebhaber:innen, die auf die Kalorien achten, die sie zu sich nehmen, sollten bestenfalls zu trockenem Roséwein geifen. Dieser hat nämlich die wenigsten Kalorien, denn er enthält weniger Zucker als die halbtrockene oder liebliche Variante. Auch der Alkoholgehalt beeinflusst die Kalorien: je mehr Alkohol im Rosé enthalten ist, desto mehr Kalorien zählt der Wein.
Zur Orienterung haben wir ein paar grobe Richtwerte, wie viele Kalorien ein Glas (0,1l) verschiedener Rosé Weine hat:
- trockener Roséwein- 72 kcal
- halbtrockener Roséwein- 90 kcal
- lieblicher Roséwein- 103 kcal
Roséwein Sorten
Rosé kommt mittlerweile nicht nur als Stillwein vor, sondern es gibt ebenso rosafarbene Perlweine sowie Champagner und andere Schaumweine, die gern als rosafarbene Variante produziert werden. Neben der prickelnden und stillen Rosé-Sorte gibt es noch weitere Rubriken, in welche sich verschiedene Rosés einordnen lassen. Die wichtigsten Begriffe und Kategorien haben wir hier für euch zusammengetragen.
Rebsorten für Rosé
Generell gibt es keine spezifischen Rebsorten, aus welchen ausschließlich Rosé hergestellt wird. Alle werden ebenso zu rotem Wein verarbeitet. Es gibt aber einige Sorten, die besonders häufig für die rosafarbene Weinvariante verwendet werden.
So werden Roséweine in Deutschland oft aus Spätburgunder gekeltert. Die Rebsorte gilt als eine der besten Rebsorten für die Rosé-Herstellung, da sie eine zarte Säure, angenehme Fruchtigkeit und eine dezente Würze im Wein mit sich bringt. Weitere viel verwendete Rebsorten sind hierzulande blauer Portugieser und Dornfelder.
Nicht immer sind Rosés aus einer einzigen Rebsorte. Durch den Verschnitt mehrerer Sorten entstehen köstliche Cuvée-Weine, die eine breite Palette beeriger Aromen bieten - das beste Beispiel hierfür ist unser Glück auf Küwee Rosé. 😉
Außerhalb von Deutschland nutzt man gerne folgende Rebsorten:
- Spanien: Tempranillo, Monastrell (frz. Mourvèdre), Garnacha (frz. Grenache) & Cabernet Sauvignon
- Frankreich: Cabernet Sauvignon, Mourvèdre, Grenache, Pinot Noir
- Italien: Sangiovese, Montepulciano, Nebbiolo, Primitivo, Nero d‘Avola
Weißherbst, Rotling und Roséwein – die Unterschiede
Ist Rotling ein Roséwein?
Nein, bei Rotling handelt es sich um eine eigene Weinart. Obwohl beide Getränke eine rosa Farbe aufweisen könne, besteht ein entscheidender Unterschied: Roséweine werden ausschließlich aus blauen bzw. roten Trauben hergestellt. Rotling hingegen ist der einzige Wein, für den Winzer:innen weiße und rote Rebsorten verschneiden dürfen.
Auch geschmacklich unterscheiden sich die beiden Weinarten. Während Rotling primär fruchtig und halbtrocken bis lieblich ist, gibt es unter Roséweine eher die halbtrockenen und trockenen Varianten, die teilweise auch gehaltvoller mit mehr Rotwein-Aromen ausgebaut werden.
Was ist ein Weißherbst?
Bei einem Weißherbst handelt es sich um eine Unterkategorie von Roséwein. Weißherbst darf sich laut deutschem Weingesetz nur so nennen, wenn der Wein lediglich aus einer Rebsorte hergestellt worden ist.
Manch eine:r glaubt zudem, Weißherbst sei das gleiche wie Blanc de Noir. Zwar werden beide aus Rotweintrauben hergestellt, jedoch handelt es sich bei Blanc de Noir um einen Weißwein und nicht um einen Rosé, zu denen ein Weißherbst gehört.
beliebte Rosé Weine
Zwei Roséweine, die sich großer Beliebtheit erfreuen und in aller Munde sind, stammen aus der Roséheimat Frankreich: Das sind der Tavel und der Miraval.
- Tavel Rosé ist nicht nur ein Wein, sondern auch das Anbaugebiet trägt diesen Namen. Die Weingüter dort haben sich ausschließlich auf die Produktion von Rosé spezialisiert, es wird dort kein Rot- oder Weißwein hergestellt. Geschmacklich zeigt sich der Tavel besonders fruchtig mit einer dezenten Kräuter-Note sowie einer kräftigen Struktur.
- Den Miraval kennt vielleicht so manch eine:r, da das Weingut Château de Miraval einst dem Hollywood-Paar Brad Pitt und Angelina Jolie gehörte. Das Weingut liegt in der Provence und der Wein ist bekannt für seinen eleganten und lebendigen Geschmack mit zitrischen Noten sowie Aromen roter Beeren und Blüten.
Rosé mit Wenig Säure
Wer empfindlich gegenüber Säure im Wein ist, braucht sich bei Rosé in der Regel keine großen Sorgen machen. Rotweintrauben, aus denen der Rosé hergestellt wird, haben von Natur aus einen eher geringen Säuregehalt. Bei Weißweinen hingegen kommt es häufiger vor, dass diese für einige Menschen aufgrund der Säure weniger verträglich sind. Dann ist Rosé also eine gute Alternative, wenn es dennoch ein leichter und frischer Wein sein soll.
lieblicher Roséwein
Wegen seiner rosa bis manchmal gar pinken Farbe wird Roséwein häufig mit einem süßen Geschmack assoziiert. Tatsächlich ist aber nur ein Teil aller Rosés süß – nämlich solche, die lieblich sind. Lieblich bedeutet, dass der Wein einen hohen Gehalt an Zucker enthält. Ab 18g Zucker pro Liter bezeichnet man Weine als lieblich.
Liebliche Rosés sind, anders als die weiße und rote Variante, besonders beliebt, da der süßliche Geschmack hervorragend zu den saftigen Fruchtaromen von Himbeere, Erdbeere und Co. passt. Sie lassen sich bestens als Aperitif oder zu beerigen Desserts servieren. Ebenso gut macht sich lieblicher Rosé in einer erfrischenden Bowle oder in sommerlichen Wein-Cocktails.
Roséweine aus dem Supermarkt
Wer kennt es nicht: Manchmal fehlt einfach die Zeit, zur nächste Weinhandlung zu fahren, um den Weinvorrat für das Wochenende aufzustocken – oder aber es muss spontan zum Grillen am lauen Sommerabend noch ein Fläschchen Rosé her. Auf welchen Wein aus dem Supermarkt ihr in diesem Fall ausweichen könnt, haben wir für euch hier mal zusammengetragen:
- Rewe: Doppio Passo Primitivo Rosé
- Edeka: Les Grands Chais de France – Victorie L’Audacieuse Luberon
- Lidl: Junge Winzer Spätburgunder Rosé QbA
- Aldi: Tausendfarben Rosé Pfalz QbA
häufige Fragen zu Roséwein
Was ist der Unterschied zwischen Roséwein und Rotwein?
Rotwein und Roséwein unterscheiden sich in der Art, wie sie produziert werden. Beide werden aus roten Trauben hergestellt und im ersten Schritt leicht angepresst. Es entsteht ein Gemisch aus Saft und Traubenschalen, welche den roten Farbstoff enthalten. Bei Rotwein entwickelt sich die Farbe durch den mehrwöchigen Kontakt der Schalen mit dem Most. Bei Roséwein dauert dieser nur einige Stunden, sodass sich auch weniger Farbstoffe in dem Saft lösen können.
Was unterscheidet Roséwein von Weißwein?
Während Weißwein aus hellen Trauben hergestellt wird, verwendet man für Roséwein rote bzw. blaue Trauben.
Was ist ein guter Roséwein aus Deutschland?
Einige Empfehlungen, die beispielsweise unter den Genuss-Expert:innen von Gault&Millau herausstachen, sind der Spätburgunder Rosé Kabinett vom Weingut Salwey, Merlot Roé vom Weingut J. Ellwanger oder auch der Pinot Noir Rosé vom Weingut Schloss Neuweier.
Was allerdings als besonders gut ist, bleibt eine Sache des persönlichen Geschmacks und lässt sich daher pauschal keineswegs beantworten - am besten, ihr probiert euch einfach durch. 😉
Aus welchen Rebsorten wird Roséweinen gemacht?
Die am häufigsten verwendeten Rebsorten in Deutschland sind Spätburgunder (Pinot Noir), Dornfelder und Blauer Portugieser. In anderen Ländern verwendet man neben Pinot Noir gern Mourvèdre, Grenache sowie Cabernet Sauvignon.