Perlwein – Secco, Lambrusco & Co.

Perlwein – Secco, Lambrusco & Co.

„Darf es ein Secco zum Anstoßen sein?“ – So oder so ähnlich beginnen viele Feierlichkeiten. Aber auch zum Filmabend mit Freund:innen oder auf der Grillparty am lauen Sommerabend wird Perlwein gerne mal getrunken.

Was viele von uns nicht genau wissen, wo denn nun der Unterschied zwischen den verschiedenen prickelnden Weinarten liegt. Wir bringen daher für euch ein wenig Licht ins Dunkle.

Inhaltsverzeichnis

Perlwein Definition

Perlwein ist ein leicht moussierender (also schäumender) Wein, der (meist) durch eine zweite Gärung entsteht, bei welcher Kohlendioxid produziert wird. Die erste Gärung erfolgt im Zuge der Weinherstellung, bei welcher der Traubenmost zum sogenannten Grundwein vergoren wird. Perlwein muss mindestens einen Alkoholgehalt von 8,5% sowie einen Flascheninnendruck von 1 bis 2,5 bar aufweisen. Bei einem Druck von über 3 bar handelt es sich bereits um einen Schaumwein, zu welchem auch der Sekt gehört. 

Im Unterschied zu Schaumwein ist Perlwein leichter und hat oft eine höhere Restsüße. Auch bei der Herstellung gibt es zwischen den beiden Weinarten Abweichungen: Während die zweite Gärung bei Schaumwein traditionell als Flaschengärung erfolgt, passiert dies bei der Herstellung von Perlweinen im Stahltank oder das Kohlendioxid wird von außen hinzugefügt. Daher spricht man dann auch von exogener Kohlensäure und bei der Stahltankgärung von endogener Kohlensäure.

Perlweine verschiedener Länder

Nicht in allen Fällen findet sich auf dem Weinetikett die Bezeichnung Perlwein. Woran erkennt man also einen Perlwein im Supermarkt oder der Weinhandlung? Ein leichtes Erkennungsmerkmal ist in der Regel der Verschluss, denn Perlweine sind häufig mit Drehverschlüssen versehen anstatt mit einem Korken. Schaumweine hingegen sind immer mit einem Korken verschlossen, welcher durch einen Drahtbügel (die Agraffe) stabilisiert wird, was dem größeren Flascheninnendruck besser standhält.

Perlwein mit Drehverschluss

Es gibt Ausnahmen, in denen Perlweine auch mit Korken verschlossen sind, dieser darf dann allerdings nicht von der Agraffe umschlossen sein. Um zusätzlich sicher zu gehen, dass es sich um einen Perlwein handelt, lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen Arten dieser Weinkategorie.

Abhängig davon, aus welchem Herkunftsland der Perlwein kommt, gibt es unterschiedliche Bezeichnungen und bekannte landestypische Vertreter dieser Weinkategorie.

Perlweine aus Deutschland

In Deutschland unterscheidet man zwischen drei Qualitätsstufen von Perlwein:

  1. Deutscher Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure
  2. Deutscher Perlwein
  3. Qualitätsperlwein b.A. („bestimmter Anbaugebiete“)

Bei Ersterem handelt es sich um solchen, bei welcher die Kohlensäure exogen zugesetzt wird. In diesem Fall muss auf dem Etikett auch der Begriff „Deutscher Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure“ aufgedruckt sein. Ist die Kohlensäure durch eine zweite Gärung entstanden, so spricht man von „Deutschem Perlwein“. In beiden Fällen dürfen die Rebsorten (bis auf wenige Ausnahmen) nicht angegeben werden.

Auch bei Qualitätsperlwein b.A. ist die Kohlensäure durch eine zweite Gärung entstanden. Außerdem die Angaben der enthaltenen Rebsorten ausdrücklich erlaubt.

Oft wird Perlwein in Deutschland auch als Secco bezeichnet. Viele meinen, dies sei ein vom „Prosecco“ abgeleiteter Begriff. Tatsächlich handelt es sich bei Secco jedoch eigentlich um die italienische Geschmacksangabe „trocken“. Bei deutschen Perlweinen bedeutet dies, dass dieser einen Restzuckergehalt zwischen 0-35 g/L besitzt.

Nichtsdestotrotz dürfen Perlweine auch mit über 35 g/L Restzucker als Secco bezeichnet werden, wenn der Begriff mit einer anderen Bezeichnung kombiniert wird wie beispielsweise mit dem Betriebsnamen.

Perlwein kaufen

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Prosecco und andere Perlweine aus Italien

Der vermutlich bekannteste Vertreter von Perlwein ist Prosecco – oder um genau zu sein: Prosecco Frizzante. Ein Prosecco muss nämlich nicht zwingenderweise ein Perlwein sein, sondern es handelt sich dabei um eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Am Zusatz „Frizzante“ erkennt man, dass es sich um einen Perlwein handelt.

Prosecco

Alle Perl-, Schaum- und Stillweine, welche aus den offiziellen Prosecco-Weinanbaugebieten der Regionen Venetien und Friaul-Julisch stammen, dürfen sich mit der Bezeichnung „Prosecco“ schmücken. Eine weitere Voraussetzung ist, dass sowohl der Anbau, die Verarbeitung als auch die Abfüllung dort stattfinden. Man kennzeichnet den Prosecco zusätzlich mit „Denominazione di Origine Controllata“ (DOC), was im Deutschen „garantierte Herkunftsbezeichnung“ bedeutet.

Die nächsthöhere Qualitätsstufe ist „Denominazione di Origine Controllata e Garantita“ (DOCG) und bedeutet „kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung“. Prossecchi-Weine dieser Qualitätsstufe stammen aus den Regionen Asolo oder Valdobbiadene und Conegliano.

Bis Ende 2009 war "Prosecco" noch die Bezeichnung der weißen Rebsorte die für den gleichnamigen (Perl-)Wein verwendet wurde. Seit 2010 heißt diese Rebsorte nun Glera. Im Prosecco-Grundwein müssen mindestens 85% von dieser Rebsorte stammen.

Lambrusco Perlwein

Die meisten Perlweine werden aus weißen Trauben hergestellt. Der Lambrusco hingegen ist ein typisches Beispiel für roten Perlwein. Was viele nicht wissen – auch bei Lambrusco handelt es sich eigentlich um eine geschützte Herkunftsbezeichnung, die nicht nur für Perlweine, sondern ebenso für Schaum- und Stillweine verwendet wird. Lambrusco Stillweine sind allerdings eher selten. Lambrusco Perlwein erkennt man häufig an der zusätzlichen Bezeichnung „Frizzante“.

Die offiziellen DOC-Lambrusco-Weinanbaugebiete liegen in der Region Emilia-Romagna in Norditalien: Lambrusco Grasparossa di Castelvetro, Lambrusco di Sorbara, Lambrusco Salamino di Santa Croce, Lambrusco Reggiano und Lambrusco Colli di Parma. Jedes dieser Anbaugebiete hat seine eigenen Klima- und Bodenbedingungen sowie Regeln und Vorschriften, was die verwendeten Traubensorten, die Anbautechniken und die Weinherstellung betrifft. Dies wirkt sich auf die sensorischen Eigenschaften es Weins aus – also auf Geschmack, Geruch, Aussehen und Mundgefühl.

Traditionell ist Lambrusco (Perl-)Wein ein frischer, spritziger und fruchtiger Rotwein. Viele kennen lediglich die süße Variante mit einem höheren Restzuckeranteil. Es gibt jedoch auch trockene, komplexe Lambrusco-Weine, die gut zu kräftigeren Gerichten passen.

Perlwein aus weiteren Ländern

Auch wenn Frankreich natürlich am bekanntesten für seinen Champagner Schaumwein ist, so werden auch dort Perlweine hergestellt. Diese heißen in der Landessprache „vin pétillant“.

In der Schweiz hingegen werden sie „Sternliwein“ genannt, während man bei Perlweinen spanischer Herkunft von „vino de aguja“ spricht.

Perlwein Herstellung

Perlwein kann seine Kohlensäure auf zwei verschiedene Arten erhalten. Man unterscheidet dabei zwischen dem Zusetzen von endogener und exogener Kohlensäure.

Man spricht von endogener Kohlensäure, wenn der Grundwein ein zweites Mal im Stahltank vergoren wird. Das Verfahren nennt sich entsprechend Stahltankgärung. Die andere Art ist das sogenannte Imprägnierverfahren, bei welchem dem Grundwein von außen (also „exogen“) Kohlensäure zugesetzt wird.

endogene Kohlensäure

Endogene Kohlensäure stammt aus der Weinerzeugung selbst. Sie entsteht im Zuge der Tankgärung.

Wie der Name es bereits verrät – diese Gärmethode findet in einem Tank aus Edelstahl statt. Bei der Weinerzeugung wandelt die Hefe während der (ersten) Gärung den Zucker der Trauben in Alkohol und Kohlendioxid um. Diese Gährungskohlensäure, die man sonst entweichen lassen würde, verbleibt im Tank und lässt den Wein perlen.

Stahltank

Die andere (häufigere) Methode ist eine zweite Gärung. Bei dieser wird dem Grundwein ein Zucker-Hefe-Gemisch, die Tirage, hinzugegeben. Dieses Gemisch setzt die zweite Gärung in Gang. Das entstehende Kohlendioxid kann nicht aus dem Tank entweichen und löst sich im Wein, wodurch die feinen Perlen im Wein entstehen.

exogene Kohlensäure

Exogene Kohlensäure entsteht durch das sogenannte Imprägnierverfahren. Dabei findet keine zweite Gärung statt, sondern der Wein wird sozusagen mit Kohlensäure "geimpft" - man setzt sie also von außen zu. Das passiert unter großem Druck und bei ausreichender Kühlung, sodass sich das CO2 in der Flüssigkeit lösen kann. Die Technik nennt sich auch Karbonisierung. Das dabei verwendete Gas stammt nicht aus der Weinerzeugung, sondern wird technisch hergestellt.

Die imprägnierte Kohlensäure ist nicht so fein wie solche, die in Flaschen- oder Tankgärung entsteht und verfliegt zudem in der Regel schneller. Außerdem muss bei deutschem Perlwein auf dem Etikett kenntlich gemacht werden, dass der Perlwein durch Zugabe von Kohlensäure entstanden ist.

Dieses Verfahren kann auch zur Herstellung von schäumenden Weinen genutzt werden, findet aber vorwiegend bei der Herstellung von Perlweinen statt.

Perlwein von Aldi, Rewe & Co.

Auch wenn wir der Meinung sind, dass Perlweine direkt vom Weingut oder aus der Weinhandlung oftmals besser schmecken - es gibt spontane Anlässe, da muss es schnell gehen und der Weg zum Supermarkt ist der kürzeste. Damit ihr beim nächsten Secco-Notfall nicht auf dem Trockenen sitzen müsst, haben wir einige Perlwein-Empfehlungen aus dem Supermarkt für euch zusammen getragen. 

  • Aldi
    "Italia Secco Frizzante"
  • Lidl
    "Weinkenner by Pfaffl - Christian Frizzante"
  • Rewe
    "La Gioiosa - Bianco Frizzante"
Perlwein zur Party
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