Das Fränkische Weinland: Der Main schlängelt sich W- förmig ab Bamberg an vielen kleinen Örtchen, Steillagen und Naturschutzgebieten vorbei und durchzieht Schweinfurt, Würzburg und Aschaffenburg.
Hier trifft man auf ein ausgeglichenes Klima – heiße, trockene Sommer und kalte Winter. Unter diesen Bedingungen können die zahlreichen Rebstöcke auf ca. 6000 Hektar Rebfläche prächtig gedeihen und bewirtschaftet werden. Somit ist das Weinanbaugebiet Franken das sechstgrößte Weinanbaugebieten in Deutschland.
In diesem Beitrag stellen wir euch das Fränkische Weinland vor und beleuchten die Details, die die Weine und ihre Region so besonders machen.
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Das Fränkische Weinland - ein Blick zurück
Seit ca. 1200 Jahren wird die Weinanbau-Tradition in Franken ausgeübt. Um das Jahr 1500 erreichte der Weinbau mit einer Rebfläche von 40.000 Hektar seinen Höhepunkt. Zu der Zeit galt das Fränkische Weinland als größtes zusammenhängendes Weinanbaugebiet Europas.
Der Rückgang des Weinbaus
Durch viele Einschnitte und Rückschläge hatte es den Weinanbau in Franken beinahe vollständig ausgelöscht. Ein wirtschaftlicher Aufschwung durch den Weinbau war lange Zeit nicht mehr vorstellbar. Erst durch den Einsatz moderner Hilfsmittel, Sorgfalt und viel Geduld war es möglich, den Restbestand von 2360 Hektar Rebfläche in den 1960/1970er-Jahren wieder aufzubauen und auszuweiten.
Seit 1990er-Jahren bis heute 6000 Hektar Rebflächen von ca. 3500 Winzer:innen erfolgreich bewirtschaftet.
Wir haben euch ein paar der beliebten Weingüter herausgesucht:
- Öko-Weingut Zang
- Familie Krämer
- Weingut Brennfleck
- Weingut Rudolf Fürst
- Römmerts Weinwelt
Welche Rebsorten werden in Franken angebaut?
Vor allem die hellen Rebsorten werden zur Herstellung von Weißwein angebaut. Am weitesten verbreitet ist die Rebsorte Silvaner (25 %). Als eine der ältesten Weißweintrauben war Silvaner die Grundlage für vielerlei Neuzüchtungen. Dazu zählt auch die in Franken am zweithäufigsten verbreitete Rebsorte Müller-Thurgau (24 %).
Ebenfalls entsprangen Bacchus (12 %) und Scheurebe aus den Silvanertrauben. Selbstverständlich sind auch Klassiker wie der beliebte Riesling vertreten. Wer auf der Suche nach Besonderheiten wie Rieslaner, Spätburgunder, Domina, Portugieser und Regent ist, wird hier fündig.
Der Bocksbeutel
Eine Besonderheit der fränkischen Weine ist der traditionelle Bocksbeutel, worunter man eine grüne, flache, oval geformte Flasche versteht. Diese stellt das besondere Erkennungsmerkmal für qualitativ hochwertige Weine ausschließlich aus dem Fränkischen Weinland dar.
Frankenweine - Ein Terroir der besonderen Art
Fränkische Weine zeichnen sich eigens durch ihren markanten mineralischen Eigengeschmack aus. Geprägt durch Buntsandstein in der Region des Mainvierecks, Keuperboden im Bereich der Hänge des Steigerwalds und Muschelkalk im Gebiet des östlichen Mainvierecks, dem Oberes Maindreieck bis zur Volkacher Mainschleife, sind die Weine für ihr sehr intensives Aroma beliebt.
Weinerzeugnisse aus der Region sind oftmals besonders trocken. Gleichzeitig gelten sie mit ihrem kräftigen Geschmack und würzig-mineralischen Note als hervorragende Begleiter zu vielen verschiedenen Speisen der regionalen Küche. Die Mannigfaltigkeit der Böden spiegelt sich also hervorragend im Geschmack der Frankenweine wieder.
Franken erleben
Wer ins Fränkische Weinanbaugebiet reist, hat unzählige Möglichkeiten, den Aufenthalt kulinarisch und kulturell abwechslungsreich zu gestalten. Durch ein vielfältiges Angebot kann jede:r selbst entscheiden, wie er:sie die fränkische Kultur am liebsten zelebrieren möchte.
Ein Besuch zur Herbstzeit, sobald sich die ersten Blätter bunt färben, bietet die Möglichkeit, die Weinlese mitzuerleben oder eines der vielen Weinfeste zu besuchen. In den Monaten September bis Oktober ist außerdem die Federweißer Zeit in der Region, wodurch sich ein Besuch gleich nochmal mehr lohnt.
Aber auch Heckenwirtschaften, Vinotheken, (Wein-)Wanderungen, Altstädte, UNESCO Welterbe Bauten und eine belebende Natur gibt es hier ganzjährlich zu bestaunen.
Durch die Landschaft Frankens
Mit dem Rad kann man entlang des Mains auf dem MainRadweg die Weiten des Fränkischen Weinlandes erkunden oder sich auf einen der vielen Wanderwege begeben. An der Volkacher Mainschleife entlang kann man auf einem Floß die idyllische Landschaft und kleine Ortschaften Frankens auf eine sehr besondere Art genießen.
Wer hoch hinaus möchte, kann sich den 1150 m langen Holzsteg des Baumwipfelpfads im Steigerwald vornehmen und in 42 m Höhe die grandiose Aussicht bestaunen. Für Wellness und Kultur sorgt der Besuch in einem der vielen Heilbäder und Kurorte des „Gesundheitsparks Franken“ wie beispielsweise in Bad Kissingen, Bad Bocklet, Bad Alexandersbad oder Treuchtlingen.
Wen es in die größeren Städte lockt, kann sich die fünf in Franken liegende UNESCO Welterbestätten wie die einzigartige Altstadt von Bamberg oder das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth anschauen und dabei auf eine Zeitreise in das frühe Mittelalter und Zeiten des Barocks gehen.
Nachhaltig durch das Fränkische Weinland
Im Einklang mit der Natur und geringem CO2 Verbrauch – gar kein Problem. Viele Naturparks, die regionale Küche, fränkische Heilbäder, naturnahe Unterkünfte und einige Ökowinzer:innen die auf Nachhaltigkeit besonderen Wert legen, ermöglichen es, den Urlaub entsprechend umweltschonend zu gestalten. Ob unter den Sternenhimmel schlafen oder in einem Baumhotel - es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten wie Hausboote, Tiny Houses, Trekkingzeltplätze oder klassische Campingplätze, die Naturverbundenen die Möglichkeit darbieten, dieses Weinanbaugebiet auf eine klimaneutrale Art kennenzulernen.
Franken bietet für jedes Bedürfnis und Budget optimale Optionen, sich den (Kurz-)Urlaub oder Zwischenstopp unvergesslich zu gestalten.