Der Dezember hat begonnen und auch die ersten Weihnachtsmärkte habden bereits geöffnet. Diese Zeit ist ein wahres Fest für den Geruchssinn. Der Duft von gebrannten Mandeln, süßen Bratäpfeln und Maronen lockt jedes Jahr Millionen von Besuchern auf die Weihnachtsmärkte. Die warmen Farben der Weihnachtsbeleuchtungen, die schnuckligen, kleinen Büdchen mit all den sündhaften Leckereien und die im Hintergrund klingende Weihnachtsmusik stimmen die Besucher auf die Festtage ein – da ist wirklich für alle was dabei! Doch das, was die Herzen aller Besucher:innen höherschlagen lässt, ist der aromatische Duft des Glühweins. Eine Mischung aus Zimt, Nelken, Kardamom und Sternanis macht den herrlichen Duft des Gewürzweins unverkennbar. Nicht grundlos zählt er zu den Top drei Weihnachtsmarkt-Klassikern und darf daher an keinem Getränkebüdchen fehlen.
Elf Monate lang regiert das Bier an den Theken und Tischen der Bars und Restaurants – doch Winterzeit ist Glühweinzeit.
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Inhaltsverzeichnis
- Ursprung und Geschichte: Wer hat den Glühwein erfunden?
- Glühwein Herstellung: Woraus wird das weihnachtliche Getränk gemacht?
- Glühwein warm machen - die richtige Temperatur
- Qualität: Welcher Glühwein ist besser?
- Glühwein: Ungesund oder vielleicht sogar gesund?
- Glühwein selber machen: Die beliebtesten Rezepte
Ursprung und Geschichte: Wer hat den Glühwein erfunden?
Bereits die alten Griechen und Römer versetzten ihre Weine mit Gewürzen. Dieses Verfahren sollte die Haltbarkeit verlängern und den Geschmack der damals noch sehr säurehaltigen Weine verbessern. Der Vorläufer des heutigen Glühweins nannte sich „Conditum Paradoxum“, dessen erste schriftliche Aufzeichnung aus einem 2000 Jahre alten Kochbuch des Römers Apicius stammt. Nach diesem antiken Rezept wurde der Wein mit etwas Honig aufgekocht und mit Gewürzen wie Nelken, Zimt, Lorbeer, Koriander, Thymian, Muskat, Macis und Piment veredelt. Diese Mischung wurde anschließend mit weiterem Wein verdünnt.
Im Mittelalter wurde Gewürzwein ausschließlich kalt getrunken. Ihm wurden sogar medizinische Wirkungen nachgesagt, sodass sich der Wein als Allheilmittel etablierte. Zusätze wie Orangenblüten, Rosenwasser und Pfeffer sollten gegen allerhand Leiden helfen, sodass diese Version des Gewürzweins nach dem griechischen Arzt Hippokrates benannt wurde, der sogenannte „Hypocras“. Da Gewürze in der damaligen Zeit sehr teuer waren, war der Gewürzwein ein Genuss, den sich nur die wohlhabende Oberschicht leisten konnte.
Über Jahrhunderte blieb er ein teures Arzneimittel, doch im 20. Jahrhundert endlich entwickelte er sich zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsbrauchtums. Seither gab es zwar minimale Veränderungen der Rezeptur, aber im Grunde ähnelte dieser Wein dem heutigen schon sehr. Wie sich das Rezept seitdem gewandelt hat und worauf ihr am meisten bei der Herstellung und Zusammensetzung des geliebten Adventsgetränks achten solltet, erklären wir euch im Folgenden.
Glühwein Herstellung: Woraus wird das weihnachtliche Getränk gemacht?
Zunächst einmal zur Zusammensetzung des heutigen Modells: Die Grundlage des Glühweins ist wie zur damaligen Zeit schon der Wein. Die Frage, ob Rotwein oder Weißwein, ist hierbei Geschmackssache. Während im Norden Italiens die weiße Variante bevorzugt wird, ist in Deutschland vor allem der Rotwein für die Glühweinherstellung gefragt. In Unterfranken und Hessen gibt es sogar Varianten mit Apfelwein. Im Prinzip kann jeder Wein als Basis genutzt werden, allerdings werden oftmals die im Barrique gereiften Weine gemieden, da bei diesen ein leicht holziger Geschmack zu vernehmen ist, der nicht mit der Süße des Glühweins harmonisiert.
Welcher Wein eignet sich am besten?
Für roten Glühwein werden häufig Rotweine mit kräftigem Geschmack und geringer Säure favorisiert, wie beispielsweise:
- Dornfelder
- Spätburgunder
- Portugieser
- aber auch Cuvées sind sehr beliebt.
Die weißen Glühweine sind grundsätzlich etwas leichter und milder im Geschmack. Das kommt daher, dass sie weniger Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe, und mehr Säure enthalten. Um den fruchtig-frischen Geschmack zu intensivieren, werden feinherbe Weißweine verwendet, die eine fruchtige bis würzige Note besitzen:
- Chardonnay
- Riesling
- Müller-Thurgau
- Silvaner
Liebliche Weine solltet ihr lieber meiden, da bei diesen das Süßen schwerer zu steuern ist.
Glühweingewürz selber machen
Neben Wein und Zucker spielt die richtige Gewürzmischung eine wichtige Rolle. Wer sich in der kalten Jahreszeit regelmäßig selbst Glühwein macht, kann sich ganz schnell selbst die Gewürzmischung dazu herstellen. So ist immer etwas auf Vorrat, wenn es mal schnell gehen soll. Die wichtigsten Bestandteile der Mischung sind:
- Zimtstangen, am besten mit einem Mörser in kleinere Stücke zerstoßen, damit man sie gut mit den restlichen Zutaten vermengen kann,
- Sternanis,
- Gewürznelken,
- (getrocknete) Zitronen- und/oder Orangenschalen
- und optional kann bereits brauner Zucker hinzugefügt werden.
Wer eine schön feine Mischung haben möchte, kann die Zutaten zusammen in einen Mörser geben und zermahlen. Werden frische Zitronen-/Orangenschale hinzugefügt, so werden diese am besten von der Frucht abgerieben und zusätzlich dem Zucker hingzugefügt. Durch diesen hält sich das Gewürz ein paar Wochen, trotz der Feuchtigkeit aus den Obstschalen.
Mittlerweile gibt es verschiedenste Variationen und Abwandlungen dieses Grundrezepts wie etwa noch mit zusätzlichen Gewürzen wie Vanille, Kardamom, Piment oder Anis. Allerdings empfiehlt sich hier, mit dem Würzen nicht zu übertreiben, denn es gilt: Weniger ist mehr! Gerade bei der Wahl eines guten Weines soll der Geschmack hervorgehoben und nicht übertüncht werden.
Glühwein warm machen - die richtige Temperatur
Bei dem Erhitzen des Glühweins ist Vorsicht geboten. Man rät, den Wein nicht auf mehr als 78 Grad zu erwärmen, da auch hierbei der Alkohol verdampft und der Geschmack sich verschlechtert. Bei zu großer Hitzeentwicklung kann Hydroxymethylfurfural (HMF) entstehen, ein Zuckerabbauprodukt, das unter dem Verdacht steht, krebserregenderregend zu sein. Daher achtet am besten darauf, den Glühwein zwar zu erhitzen, aber nicht über einen längeren Zeitraum zu kochen.
Glühwein aufwärmen - kann man das Getränk ein zweites Mal erhitzen?
Ist Glühwein vom Vortag übrig geblieben, bedeutet das nicht direkt, dass er nicht mehr zu gebrauchen ist. Grundsätzlich kann der Glühwein ein erneutes Mal aufgewärmt werden. Zu oft sollte das das allerdings passieren, da durch das ständige Wiedererhitzen der Alkoholgehalt und der Geschmack verfliegen.
Qualität: Welcher Glühwein ist besser?
Glühwein ist nicht gleich Glühwein. Zum Einen hat dieser oft unterschiedlich viel Prozent Alkohol. Es gibt zwar vorgeschriebene Richtlinien, an die sie die Hersteller:innen halten müssen, die Spannweite dabei ist aber recht weit: Der vorhandene Alkoholgehalt darf nicht weniger als sieben Prozent und nicht mehr als 14,5 Prozent betragen.
Zum Anderen gibt es einige wichtige Aspekte, die bei der Wahl eines Glühweins beachten werden sollten. Da Wein schließlich die Basis aller Glühweine ist, spielt die Bedeutung seiner Qualität eine wichtige Rolle für den Geschmack.
Industrieller Glühwein
Industrielle Glühweine bestehen meist aus sehr günstigen Grundweinen, die in der weiteren Verarbeitung extra stark gesüßt und mit Aromastoffen versetzt werden, um die geringere Qualität des Weines zu kaschieren. Was sich genau in dem industriell hergestellten Produkt befindet, erfahren die Verbraucher:innen nicht immer. Denn die Angabe des verwendeten Weines oder der verarbeiteten Gewürze und Aromen auf dem Flaschenetikett ist nicht gesetzlich verpflichtend. Diese industriell produzierten Weine werden anschließend in große Flaschen oder Getränkekartons abgefüllt und zu niedrigen Preisen in den Supermärkten verkauft. Günstiger heißt also nicht in jedem Fall besser. Speziell wenn es um die Qualität des Weines geht, lohnt es sich also, auch mal ein paar Euros mehr auszugeben.
Winzerglühwein
Wirklich gute Glühweine enstehen erst dann, wenn ausschließlich hochwertige, vollmundige Weine mit intensiven Noten verwendet werden. Bessere Qualität können beispielsweise die Winzerglühweine bieten. Um die Qualität zu gewährleisten, müssen die Winzer:innen sich an genaue Richtlinien halten. Zur Herstellung des Winzerglühweins dürfen ausschließlich Trauben des eigenen Weinguts weiterverarbeitet werden. Die Zubereitung muss im eigenen Betrieb erfolgen und es dürfen ausschließlich natürliche Zuckerstoffe verwendet werden. Auch die Streckung mit Wasser oder Fruchtsäften ist verboten. In der Regel entwickeln die Winzer:innen individuelle, hauseigene Rezepte, von denen viele auch Bio-Qualität haben.
Glühwein: Ungesund oder vielleicht sogar gesund?
Die Frage, ob Glühwein nun so ungesund ist, wie ihm in der Vergangenheit nachgesagt wurde, ist nicht ganz unberechtigt. Jein! Durch seinen relativ hohen Zuckeranteil ist das vorweihnachtliche Getränk eine echte Kalorienbombe: In einem Becher (200ml) Glühwein stecken ca. 200 Kalorien, was ein Zehntel des täglichen Kalorienbedarfs ist. Warum also galt der Gewürzwein im Mittelalter als Allheilmittel? Heute weiß man, dass die ätherischen Öle der Gewürze der Grund für diese Feststellung sind. Zimt beispielsweise regt die Verdauung an und stärkt das Immunsystem. Er kann Schmerzen lindern und beruhigend wirken. Weitere Studien haben ergeben, dass Zimt die Blutfette und den Blutzucker senken kann.
Nelken, ein weiteres unverzichtbares Glühweingewürz, besitzen auch viele positive Eigenschaften für die Gesundheit. Das darin enthaltene ätherische Öl Eugenol wirkt oberflächlich schmerzlindernd, verdauungsfördernd und antibakteriell.
Sollte Kardamom hinzugefügt werden, kann dies den Appetit anregen und gegen Bauchschmerzen helfen. Es stecken also allerhand gesunde Zutaten im Glühwein. Und ja, natürlich ist er klebrig süß, aber süße Sachen gehören zu Weihnachten wie die Geschenke unter den Weihnachtsbaum. Wer aber trotzdem ein gesünderes Weihnachten bevorzugt, muss nicht gänzlich darauf verzichten. Bei der eigenen Herstellung können alternativ auch Honig oder anderen kalorienarmen Optionen zum Süßen verwendet werden.
Glühwein selber machen: Die beliebtesten Rezepte
Im Folgenden zeigen wir euch ein paar leckere Glühweinrezepte, für einige eignen sich unsere garantiert erstklassigen Weinen aus der Glück-auf-Küwee-Serie:
Glühwein Rezept "klassich"
Zutaten für 4-6 Gläser
- 0,75L guter Rotwein (trocken) – dafür eignet sich super der Glück auf Küwee Rotwein
- 50ml Rum (optional)
- 1 Orange
- 1 Zitrone
- 50g Zucker (+ mehr zum Abschmecken)
- 0,25L roter Traubensaft
- 2 Stangen Zimt
- 5 Nelken
- 1 Sternanis
Zubereitung
- Orange und Zitrone in Stücke schneiden.
- Den Zucker in einem großen Topf karamellisieren lassen und mit Traubensaft ablöschen. Umrühren, bis sich der karamellisierte Zucker aufgelöst hat.
- Orangen- und Zitronenstücke, Zimtstangen, Nelken und Sternanis hinzufügen. Das Ganze aufkochen und bei niedriger Hitze 10-15 Minuten köcheln lassen.
- Rotwein (und optional den Rum) hinzufügen und nochmal ca. 5 Minuten erhitzen. Nicht zum kochen bringen, da sich der Alkohol im Wein sonst verflüchtigt. Der Glühwein sollte maximal auf eine Temperatur von 78°C erwärmt werden, da sich sonst der Alkohol verflüchtigt.
- Bei Bedarf Gewürze und Früchte entfernen und mit Zucker die gewünschte Süße abschmecken. Glühwein heiß servieren.
Weißer Glühwein - Rezept für Weißweinliebhaber:innen
So lecker der klassische rote Glühwein auch ist - sicherlich nicht jede:r unter uns trinkt diesen auch gerne. Zum Glück lässt sich die weihnachtliche Köstlichkeit aus weißem Wein herstellen.
Zutaten für 4-6 Gläser
- 0,75L Weißwein
- 50 ml Amaretto (optional)
- 50g Zucker (+ mehr zum Abschmecken)
- 0,25L naturtrüber Apfelsaft
- 1 Stange Zimt
- 1 Vanillestange
- 1 Sternanis
Zubereitung
- Apfel in Würfel schneiden.
- Den Zucker in einem großen Topf karamellisieren lassen und mit Apfelsaft ablöschen. Umrühren, bis sich der karamellisierte Zucker aufgelöst hat.
- Vanilleschote halbieren und das Mark herauskratzen.
- Apfelstückchen, Zimtstange, das Vanillemark & die Schote sowie Sternanis hinzufügen. Das Ganze aufkochen und bei niedriger Hitze 10-15 Minuten köcheln lassen.
- Weißwein (und optional den Amaretto) hinzufügen und nochmal ca. 5 Minuten erhitzen. Nicht zum kochen bringen, da sich der Alkohol im Wein sonst verflüchtigt. Der Glühwein sollte maximal auf eine Temperatur von 78°C erwärmt werden, da sich sonst der Alkohol verflüchtigt.
- Vanilleschote, Zimtstange & Sternanis entfernen und mit Zucker die gewünschte Süße abschmecken. Glühwein heiß servieren.
Exotischer Glühwein
Ihr seid das kalte, graue Nass des Winters leid? Dann wärmt dieser leckere exotische Glühwein sicherlich eure Gedanken und bringt ein bisschen Sonne ins Herz!
Zutaten
- 0,5 L Mango-Maracuja Saft
- 700 ml Weißwein (halbtrocken o. trocken) – unser Tipp: der Glück auf Küwee Weißwein
- 60 g frischer Ingwer
- 4 Stängel Zitronengras
- 1/2 Limette
- 5 Pimentkörner
Zubereitung
- Den frischen Ingwer schälen und in feine Scheiben schneiden. Vom Zitronengras die erste, äußere Schicht entfernen und die Stängel in feine Streifen schneiden. Danach die Limette heiß waschen und in Spalten schneiden.
- Weißwein, Mango-Maracuja Saft, Ingwer, Zitronengras, Limette u. Pimentkörner in eine Topf geben und erhitzen, jedoch nicht zum kochen bringen. Den Glühwein bei milder Hitze ca. 10 Minuten ziehen lassen. Nach Geschmack mit Zucker abschmecken.
- Zum Servieren den Glühwein in eine Tasse oder Gläser füllen und mit einem Stängel Zitronengras dekorieren.
Und für alle, die sich sich den Sommer schon wieder sehnlichst herbeiwünschen, haben wir fünf farbenfrohe Weincocktail Rezepte, mit denen ihr euch in eurem eigenen Wohnzimmer ein bisschen Urlaubsatmospähre kreieren könnt. Da ist das wolkenverhangene Wetter vor der Tür sicherlich schnell vergessen!
Glühwein-Rezepte zum Herunterladen
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