Sangria Glas von oben

Sangria - Erfrischende Bowle oder gepanschter Wein?

Im Sommer kann man sich mit einer leckeren Sangria das spanische Flair auf die Terasse oder den Balkon holen. Sangria, eine leckere Rotwein-Bowle mit frischen Fruchtstücken, ist eines der liebsten Sommergetränke der Spanier und super einfach selber zu machen. Allerdings hört man von Weinliebhaber:innen oft "Sangria ist doch einfach nur gepanschter Wein, das kann man doch mit einem guten Wein nicht machen!". Doch stimmt das eigentlich?

Das klassische Wein-Mischgetränk stammt aus Spanien und Portugal und bedeutet übersetzt etwa "Aderlass" (vom spanischen sangre = "Blut"). Traditionell kommen in die erfrischende Sangria neben einem Rotwein noch Fruchtstücke von Zitrusfrüchten sowie Fruchtsaft. Wenn man es etwas stärker mag, dann kann man zusätzlich einen Schuss Weinbrand hinzugeben. Während das Kultgetränk hier in Deutschland zumeist nur in seiner kalten Form bekannt ist, wird die Sangria in Spanien nicht selten auch erhitzt getrunken und mit etwas Wasser verdünnt.

Da die Sangria sehr einfach abzuwandeln ist, gibt es zig verschiedene Rezepte. Eine "Sangria Blanca" zum Beispiel wird mit Weißwein oder Schaumwein anstelle von Rotwein gemischt. So kommen auch die Weißweinliebhaber:innen auf ihre Kosten. 

Leckere Bowle oder gepanschter Wein?

Aber ist die Sangria denn nun eine erfrischende Bowle oder wirklich nur gepanschter Wein? Dazu hat sicherlich jede:r eine eigene Meinung. Auf der einen Seite gibt es viele Weintrinker:innen, die den Wein nun mal lieber pur genießen, um alle Aromen und Noten in vollster Ausprägung schmecken zu können. Auf der anderen Seite allerdings spricht nichts dagegen, den Lieblingsrotwein auch einfach mal mit Früchten und Säften zu verfeinern und ihn so deutlich süffiger zu machen. Denn Fakt ist, dass man von einer Sangria deutlich mehr trinken kann als von purem Wein. Feiert man beispielsweise an einem heißen, sonnigen Sommertag eine Gartenparty, so ist eine kühle Sangria, die den Durst löscht, oftmals angenehmer als ein schweres Glas Rotwein. Bei der gleichen Menge Wein wäre die Party für die ein oder anderen auch schneller beendet als geplant.

Jüngere und ältere Frau trinken Sangria

Also auch wenn es Menschen gibt, die den Wein lieber pur genießen - von gepanschtem Wein kann bei Sangria absolut keine Rede sein. Denn es ist ja nicht so, als würde der Wein durch die Zubereitung an Qualität verlieren. Von der fertigen Tetrapack-Sangria aus dem Supermarkt ist dann aber wohl eher doch abzuraten. Für diese wird nicht selten ein qualitiativ eher minderwertiger Wein verwendet und sie ist in der Regel mit zusätzlichem Zucker versetzt.

Und was passiert mit den Früchten aus der Sangria?

Bei einer klassischen spanischen oder portugiesischen Sangria werden die Früchte nicht mitgegessen, weshalb die Fruchtstücke auch so groß sind. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Stücke fast den kompletten Geschmack an die Flüssigkeit abgeben und demnach nicht mehr sonderlich schmackhaft sind.

Welcher Wein eignet sich für eine Sangria?

Grundsätzlich eignet sich fast jeder Wein für eine Sangria. Für eine rote Sangria empfehlen wir euch allerdings einen Rotwein, der nicht oder nicht zu lange im Barrique gereift ist. Durch das Holzfass bekommt der Wein eine holzige Note, die mit der fruchtigen Basis nicht harmoniert. Das schmeckt dann immer ein wenig befremdlich auf der Zunge. Für eine angenehm leichte Sangria, die so süffig wie möglich ist, empfehlen wir weiterhin einen Rotwein, der nicht allzu viele Umdrehungen aufweist. Wenn möglich solltet ihr unter 12% Alkoholgehalt bleiben. Warum? Wenn der Wein zu viel Alkohol hat, dann kommt die Sangria doch arg wuchtig daher. Bei einigen Varianten kommt außerdem auch noch ein Schuss Rum, Weinbrand oder Likör mit dazu. 

Sangria

Sangria Rezept mit Sprite

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann sich mit diesem Rezept die Sangria ganz unkompliziert selbst machen: 

  • 1 Flasche Rotwein
    z.B. der Glück auf Küwee
  • 2 knackige, süße Äpfel
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 2 unbehandelte Orangen
  • 10 cl Orangenlikör (Cointreau)
  • Sprite oder andere Zitronenlimonade / weiße Limonade (nach Belieben)
  • Eiswürfel

Zubereitung

  • Äpfel, Zitronen und Orangen in Scheiben schneiden und in eine große Glaskaraffe geben. Anschließend den Rotwein und den Orangenlikör hinzugeben. Die Sangria abdecken und am besten im Kühlschrank 12 bis 24 Stunden ziehen lassen.
  • Kurz vor dem Servieren die Sangria mit weißer Limonade abschmecken. Dieser Schritt ist ausschließlich dazu da, der Sangria eine gewisse Süße zu verleihen. Er ist demnach kein Muss und kann auch vernachlässigt werden. Eiswürfel in die Karaffe geben und kühl genießen.

Alternativen

Das Schöne an Sangria ist die Wandelbarkeit. Den Orangenlikör könnt ihr beispielsweise durch Rum oder Weinbrand ersetzten. Auch die Fruchtauswahl kann deutlich vielfältiger gestaltet sein. Versucht es doch mal mit Ananas und Pfirsichen.

Rezept für alkoholfreie Sangria 

Nicht immer möchte man Alkohol trinken. Auch für den Fall haben wir ein einfaches Rezept für euch:

  • 1 L roter Traubensaft, am besten naturtrüb
  • 125 ml Grapefruitsaft
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 2 unbehandelte Orangen
  • 1 reife Nektarine
  • Zitronenlimonade nach Belieben

Zubereitung

Traubensaft, Grapefruitsaft und das geschnittene Obst zusammen in eine große Schale oder Karaffe geben und mindestens 2h ziehen lassen. Vor dem Servieren mit der Limonade aufgießen, bis die alkoholfreie Sangria die gewünschte Süße erreicht hat.

 

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