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Temperatur und Wein - Wie warm dürfen Weißwein, Rotwein & Co. sein?

Temperatur und Wein - Wie warm dürfen Weißwein, Rotwein & Co. sein?

Eines ist allen klar: Weißwein muss direkt aus dem Kühlschrank kommen, Rotwein hingegen kann bei Zimmertemperatur getrunken werden… oder?

Wir bringen Licht ins Dunkel der zahlreichen Mythen, Fehlannahmen und Konventionen zur richtigen Trinktemperatur von Wein und verraten euch, wie ihr eure edelsten Tropfen immer richtig temperiert genießen könnt!

Wer sofort Hilfe braucht: Am Ende des Artikels haben wir die wichtigsten Infos in einer übersichtlichen Tabelle für euch festgehalten.

DIE SACHE MIT DER ZIMMERTEMPERATUR

Kaum ein Wein-Mythos hält sich so stark wie der des raumtemperierten Rotweins. Es ist ja aber auch zu praktisch: Da klingelt es an der Tür, auf einmal wollen Gäste bewirtet werden und du bist nicht vorbereitet.

Da ist es doch ein Segen, dass Rotwein sowieso immer die richtige Temperatur zum Servieren hat. Entkorken, einschenken, genießen – und dann feststellen, dass der angeblich so leichte Dornfelder oder Sangiovese doch sehr alkoholisch und fast schon ein bisschen brandig schmeckt. Schade, das hatte der Weinhändler aber anders beschrieben!

Tatsächlich kann weder Händler:in noch Winzer:in etwas für das Problem. Der Wein war einfach zu warm.

Die Faustregel um den Rotwein bei Raumtemperatur stammt noch aus einer Zeit ohne Wärmedämmung oder Eco-Friendly-Niedrigenergiehaus und wurde festgelegt, als in Burgen mit dickem Steingemäuer auch im Sommer nie mehr als 18°C geherrscht haben.

Da einige Jahrhunderte später in den meisten Wohnungen die Durchschnittstemperatur bei konstant lauschigen 22 bis 24°C liegt, verlangt auch der Rotwein eine kühlende Behandlung. Wie viel Grad er haben sollte und wie du ihn auf diese Temperatur bringen kannst, zeigen wir dir.

ROTWEIN GEHÖRT NICHT IN DEN KÜHLSCHRANK? WEIT GEFEHT!

Zunächst ist es wichtig zu unterscheiden, um welche Art von Rotwein es sich handelt. Diesen kannst du in zwei Gruppen unterteilen:

  1. Schwere, gerbstoffreiche und gereifte Rotweine

Jene bewegen sich oben auf der Temperaturskala, sollten dennoch keinesfalls wärmer als bei 18°C ins Glas kommen. Ideal ist der Bereich zwischen 16 und 18°C, sonst werden sie vom alkoholischen Geschmack dominiert.

  1. Leichte, fruchtbetonte und junge Rotweine

Sie sollten recht kühl getrunken werden, um ihre Frische zu unterstreichen. 14 bis 16°C sind optimal, ansonsten verlieren sie schnell ihren fruchtigen Charakter.

Wein erwärmen Trinktemperatur Temperatur temperieren

Wie bekommst du den Wein nun aber auf diese Temperatur? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Am einfachsten ist es tatsächlich, auch deine Rotweine in den Kühlschrank zu legen und sie zirka eine Stunde vor dem Servieren herauszunehmen. So erwärmen sie sich langsam (in der Fachsprache chambrieren genannt) und erleiden keinen Temperaturschock.

Sollte dir der Wein beim Trinken dann doch zu kalt sein, darfst du etwas tun, was sonst als absolutes No-Go gilt: Das Weinglas am Kelch halten – sogar mit beiden Händen! Indem du den Wein dann leicht schwenkst, erwärmst du ihn mit deiner eigenen Körpertemperatur. Das machen auch die Profis so.

Einige wenige Rotweingetränke wie Sangria oder Tinto de Verano sollten sogar richtig kalt sein. Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. 

WEISSWEIN MUSS EISKALT SEIN... STIMMT DAS?

Wo der rote Rebensaft häufig zu warm getrunken wird, ist es beim weißen das genaue Gegenteil: Er wird oftmals zu kalt serviert. Wir stellen die Flasche in den Kühlschrank bis sie 6°C erreicht hat, nehmen sie zum Einschenken heraus und stellen sie schnellstmöglich wieder zurück. Das ist fast immer ein Fehler.

Auch Weißweine kannst du grob in zwei Kategorien aufteilen:

  1. Gereift-buttrige, komplexe und holzgereifte Weißweine

Solltest du das Glück haben, z.B. noch eine Flasche gereiften Chardonnays im Regal gefunden zu haben, zerstörst du dir diesen besonderen Verkostungsmoment wahrscheinlich, wenn du ihn zu kalt genießen willst.

Diese Art von Weißweinen trinkt sich am besten, wenn sie zwischen 10 und 14°C haben. Sie brauchen etwas mehr Temperatur, um ihre komplexe Aromatik offenbaren zu können.

  1. Knackig-säurebetonte, frische und junge Weißweine

Spritzige Weißweine wie junger Riesling oder Müller-Thurgau sollten kälter getrunken werden. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten, selbst diese Weine kommen oftmals zu kalt ins Glas – teilweise sogar mit Eiswürfeln.

Ideal ist eine Trinktemperatur von 7-10°C. Das ist kalt genug, um den perfekten erfrischenden Sommerwein abzugeben, aber trotzdem nicht zu alkoholisch zu schmecken. Die menschliche Zunge kann unterhalb von 5°C nichts mehr schmecken, und es wäre doch schade, wenn dein Wein ganz sang- und klanglos verschwinden würde.

Temperatur Wein Schaumwein Trinktemperatur Sekt Champagner

SCHAUMWEIN - WIE KALT DÜRFEN BUBBLES SEIN?

Sekt, Secco, Champagner &  Co. bewegen sich ganz unten auf der Temperaturskala. Sie können problemlos sehr kalt, bei 5-7°C getrunken werden.

Hier musst du auch nicht  zwischen einfachen Seccos  und komplexeren Bubbles wie Crémant oder Cava unterscheiden. Sie vertragen alle recht einheitlich eine niedrige Temperatur. Pass nur auf, dass auch sie nicht kälter  als 5°C sein sollten, wenn du sie trinkst, da du sonst ihre  Aromen nicht mehr wahrnehmen kannst.

DIE PERFEKTE TEMPERATUR FÜR ROSÉ UND ORANGE WINE

Wie sieht es bei den Zwischenformen von Rot- und Weißwein aus? Welche Temperatur sollen Orange Wine und Rosé idealerweise haben? Die frischen, spritzigen Rosés können wie ein junger Weißwein behandelt, also bei 7-10°C serviert werden. Solltest du einen gehaltvolleren Rosé trinken wollen, sollte er 12-14°C warm sein. Dasselbe gilt für Orange Wine, auch er sollte bei 12-14°C ins Glas kommen.

GLÜHWEIN - WENN'S DRAUßEN KÄLTER IST ALS IM GLAS

Warm wird Wein irgendwann von alleine. Was ist aber mit der einzigen Form, bei der es anders herum ist – dem Glühwein. Das Schöne an ihm ist, dass er sowohl wärmt, als auch innerlich ein wohliges Gefühl an kalten Wintertagen liefert.

Aber Vorsicht: Wird der würzige Weihnachtstrunk über 78°C erhitzt, ist der glückselige Schwips schnell passé. Ab dieser Temperatur verdampft nämlich der Alkohol und seien wir ehrlich: Wer will das schon?

Da sich beim zu starkem Erhitzen auch noch Stoffe bilden können, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein, sollte mit der Hitze hier ohnehin mit Bedacht umgegangen werden. Das gilt sowohl für weiße als auch rote Glühweine.

DAS RICHTIGE EQUIPMENT ZUM TEMPERIEREN

Natürlich wirst du die Temperatur einer Flasche nicht durch bloßes Berühren richtig einschätzen können und einen Kühlschrank hast du auch nicht immer zur Hand, wenn du ihn brauchst. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn es gibt längst hilfreiches Zubehör dafür.

  1. Weinthermometer

Wenn du genau bestimmen willst, welche Temperatur ein Wein hat, kannst du dafür ein Weinthermometer nutzen. Diese sind meist lang genug, dass du sie in den Flaschenhals bis hinunter zum Wein stecken kannst, um seine Temperatur zu messen. Es gibt auch Weinthermometer, die um den Flaschenhals herum angebracht werden.

  1. Kühlmanschette

Mit einer Kühlmanschette, die du im Eisfach lagerst, kannst du Weine ganz bequem auch unterwegs kühlen. Je nach Wein und Kraft deines Freezers dauert ein komplettes Runterkühlen mit der Manschette zwar recht lange, dafür ist sie mobil und kann auch bereits gekühlten Wein auf Temperatur halten.

  1. Sektkühler

Die meist metallenen Eimer werden mit Wasser und Eiswürfeln gefüllt, um die Flasche optimal zu kühlen. Auf keinen Fall solltest du den Wein allerdings zwischen dem Einschenken darin stehen lassen, sonst wird er in den meisten Fällen zu kalt.

Weinkühlschrank Temperieren Trinktemperatur Wein Temperatur
  1. Weinkühlschrank

Für wen Wein wirklich eine Herzensangelegenheit ist, kann etwas
Geld in die Hand nehmen und sich einen Weinkühlschrank zulegen. Darin herrscht eine konstante Temperatur, die selbst festgelegt werden kann. Im Gegensatz zu normalen Kühlschränken kann die Temperatur hierbei allerdings auch z.B. auf das passende Rotwein-Level von 16-18°C eingestellt werden. Gute Modelle verfügen zudem über mehr als eine Klimazone und können sowohl Rot- als auch Weiß und Schaumweine auf der richtigen Temperatur halten.

KOMPAKT INFORMIERT

Rotwein

  • leicht, fruchtbetont, jung: 14-16°C
  • schwer, gerbstoffreich, gereift: 16-18°C
  • niemals mehr als 18°C!

Weißwein

  • säurebetont, frisch, jung: 7-10°C
  • gereift, komplex, im Holz ausgebaut: 10-14°C

Schaumwein

  • 5-7°C
  • niemals weniger als 5°C!

Roséwein

  • leicht, fruchtig, mineralisch: 7-10°C
  • gehaltvoll, gereift, cremig: 10-14°C

Orange Wine

  • 10-14°C

Glühwein

  • niemals mehr als 78°C
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