Stimmt es wirklich, sind alte Weine immer besser als junge? Dieses Vorurteil hält sich schon ewig.
Mit großen und leuchtenden Augen wird die verstaubte Flasche (Jahrgang 2000), welche in irgendeiner Kellerecke gefunden wurde, bewundert. Ein echter Schatz, der in Vergessenheit geraten ist. Doch der erste Schluck bringt auch so gleich die Ernüchterung mit sich. Muffig, schal und eher nach Essig schmeckend, ist die Begeisterung von kurzweiliger Natur.
Es sollte festgehalten werden, irgendwann ist auch beim Wein mal Schluss mit dem Genuss. Tatsächlich sollten die meisten Weine keine 20 Jahre im Keller liegen, da der Großteil der produzierten Weine gar nicht für eine lange Lagerung vorgesehen ist.
Die meisten Weine müssen jung getrunken werden
Warum ist das aber so? Es gibt viele Gründe, warum Weine eher in ihrer frühen Jugend genossen werden sollten. Zum einen kann es bei der Abfüllung der Weine zu Produktionsfehlern kommen. Ein Problem könnte z.B. der Kork sein, der nicht komplett dicht ist, und somit Luft in die Flasche lässt. Hier ist es auch egal, wie der Wein gelagert wurde, da er von Anfang an „fehlerhaft“ war. Der Anteil an Fehlproduktionen ist heutzutage aber sehr gering, und macht daher nur einen Bruchteil aus. 95% der produzierten Weine sind schlicht und einfach nicht für die Lagerung von mehr als fünf Jahren vorgesehen.
Die lieben Eltern müssen also keine vorwurfsvollen Blicke ernten, da sie uns nicht schon im zarten Alter von 10 Jahren Weine gekauft haben, damit diese jetzt reif für unseren Verzehr sind. Und auch wir müssen uns, zumindest weintechnisch, nicht um die Altersvorsorge unserer Kinder kümmern. Der Platz im Keller kann für andere Dinge genutzt werden und muss nicht als Lagerraum für den Vorrat für die nächsten 10 Jahre dienen. Also rundum eine sehr platz- und zeitsparende Sache, dass man einen guten Wein auch jetzt sofort genießen kann.
Nun stellt sich nur noch die Frage: Welche Weine dürfen gelagert werden und welche nicht?
Grundsätzlich sind fruchtige Weißweine, wie etwa der Sauvignon Blanc oder der Silvaner, nicht für längere Lagerzeiten vorgesehen und sollten jung getrunken werden. Dagegen kann ein trockener Riesling oder ein Chardonnay auch noch nach zwanzig Jahren getrunken werden.
Bei Rotweinen sollten besonders die Bordeaux-Weine mindestens fünf Jahre gelagert werden, bevor sie ihre Trinkreife erreichen. Gute Jahrgänge können sogar nach 50 Jahren noch problemlos getrunken werden. Auch Burgunder und Cabernet Sauvignon können ebenfalls gut gelagert werden. Und wie die ideale Lagerun von Wein aussieht, könnt ihr in unserem Artikel dazu nachlesen.
Doch auch bei den Rotweinen gilt, dass der Großteil der hergestellten Weine zum sofortigen Verzehr gedacht ist und höchstens 2-3 Jahre gelagert werden darf.
Also auf was wartet ihr noch, keine Zeit verstreichen lassen, sondern schnell die Weine aus dem Keller holen und trinken. Falls gerade kein Wein vorhanden sein sollte, muss dieser Zustand schnellst möglich geändert werden z.B. durch den Cuvée “Zwilling Rotwein” von Geiger.
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