Die einen oder anderen haben es bestimmt schon einmal erlebt. Man sitzt in gemütlicher Runde beisammen und genießt eine leckere Flasche Wein. Doch ist diese erst mal ausgetrunken, hat man oft Lust auf ein bisschen Abwechslung. Schnell fällt die Wahl auf das Bier, das noch im Kühlschrank auf seinen Einsatz wartet. Doch aus irgendeiner Ecke klingt es dann belehrend:
"Bier auf Wein, das lass' sein. Wein auf Bier, das rat ich dir!"
Aber ist an diesem Spruch wirklich etwas dran?
Herkunft des Sprichwortes
Die Suche nach der Bedeutung dieses Spruches führt uns zurück ins Mittelalter. Damals war keimfreies Trinkwasser ein rares Gut. Daher tranken die Menschen vorwiegend Bier und Wein, da sie diese gefahrenlos verzehren konnten. Nun war es so, dass Dünnbier weitaus günstiger war als ein Glas Wein. Dementsprechend trank die breite Masse Bier und jene, die ein paar mehr Taler in der Tasche hatten, konnten sich auch Wein leisten. Insofern galt es als sozialer Aufstieg, zu den Priveligierten zu gehören, die sich das edle Getränk leisten konnten. Musste man allerdings wieder auf Bier umsteigen, galt dies als Statusverlust.
Glücklicherweise ist guter Wein nicht mehr nur den Wohlhabenden einer Gesellschaft vorbehalten. Deshalb hat die Reihenfolge, in der man Wein und Bier zu sich nimmt heute herzlich wenig Bedeutung. Aber auch in anderen Ländern gibt es gut gemeinte "Trinkregeln" - in England heißt es zum Beispiel:
"Beer after wine and you'll feel fine. Wine after beer and you feel queer."
Das bedeuted auf Deutsch so viel wie "Bier auf Wein und dir geht es gut. Wein auf Bier und du fühlst dich komisch". Die Franzosen hingegen haben ihr eigenes Sprichwort zu der Reihenfolge, in der man Wein zu sich nehmen sollte: "Weißwein auf Rotwein und nichts bewegt sich - Rotwein auf Weißwein und alles geht schief."
"Blanc sur rouge, rien ne bouge - rouge sur blanc, tout fout le camp"
Aber wahrscheinlich steckt auch hinter diesen beiden Sprüchen eher eine lange Tradition, als die Wahrheit.
Wieso nun der Kater?
Obwohl die Reihenfolge von Bier und Wein keine Rolle spielt, fühlen wir uns trotzdem noch schlimmer als sonst, wenn wir Alkohol durcheinander trinken. Entscheidend für die Intensität unseres Katers ist dabei die Menge und die Qualität des Alkohols.
Ist der Vorsatz nur bei einem Getränk zu bleiben erst einmal über Bord geworfen, kommt es häufig vor, dass vieles durcheinander getrunken wird. Häufig führt dies auch dazu, dass mehr getrunken wird. Denn wer bei einem Getränk bleibt, trinkt mit der Zeit automatisch ein wenig langsamer, da sich die Geschmacksnerven an das Getränk gewöhnen und sozusagen gelangweilt sind. Mit einer neuen Art von Alkohol werden wieder neue Reize geweckt und schnell kommt es dazu, dass man wieder schneller und mehr trinkt. Das macht sich dann am nächsten Morgen in Form von bösen Kopfschmerzen und bleierner Müdigkeit und im schlimmsten Fall mit zusätzlicher Übelkeit bemerkbar.
Am schlimmsten fühlen sich die meisten nach einer wilden Mischung aus Cocktails, kohlensäurehaltigen Getränken oder Likören. Diese gelangen alle besonders schnell ins Blut und wir merken erst zu spät unsere Grenzen.
Aber auch, wer Geld beim Getränkeeinkauf sparen will, tut sich damit meist keinen Gefallen. Die Qualität des Alkohols in günstigeren Getränken ist oftmals geringer und mit Pech sind noch kleine Mengen von Methanol darin enthalten, welche die Kopfschmerzen am nächsten Tag umso schlimmer werden lassen.
In einigen Fällen können allerdings auch die im Wein enthaltenen Histamine für die Beschwerden verantwortlich sein. In unserem Beitrag zu Histaminen in Wein könnt ihr mehr darüber erfahren und euch einige Tipps einholen, wie sich der Kater am nächsten Tag am besten vermeiden lässt.
Was können wir daraus lernen?
Will man sich also mal einen lustigen Abend gönnen und dem Kater danach entfliehen - oder die Ausmaße zumindest gering halten - dann sollte man sich an zwei einfache Regeln halten: Am besten ihr bleibt bei einer Art Alkohol und noch besser ist es, vielleicht doch ein bisschen tiefer in die Tasche zu greifen, um weniger qualitative Getränke zu meiden.
Wie wär's also vielleicht mit unseren Glück auf Küwee Weinen? Wir haben gehört, mit denen soll das ganz super funktionieren. In diesem Sinne also:
Glück auf!